Schilddrüsenchirurgie

Die Schilddrüse ist ein hormonbildendes Organ, das am Hals unterhalb des Kehlkopfes liegt. Operationen an diesem Organ sind sehr häufig. In den meisten Fällen liegt eine gutartige Vergrößerung der Schilddrüse vor. Manchmal leiden Patienten auch unter einer Schilddrüsenüberfunktion mit einer überschießenden Hormonproduktion. Wenn eine medikamentöse Behandlung nicht ausreicht oder aber eine alternative Radio-Jod-Therapie nicht in Frage kommt, muss diese Erkrankung operativ behandelt werden. In seltenen Fällen können knotige Veränderungen aber auch bösartig sein, weshalb die Schilddrüse dann vollständig entfernt werden muss.

Während der Operation wird ein besonderes Augenmerk auf die Schonung der Stimmbandnerven gelegt, die direkt hinter der Schilddrüse liegen. Am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide wird dazu ein Neuromonitoringsystem der modernsten Generation genutzt, das während der Operation die Intaktheit der Nervenbahnen überwachen kann und einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Komplikationen leistet.

Nach der Operation müssen die meisten Patientinnen und Patienten dauerhaft das Schilddrüsenhormon in Tablettenform einnehmen. Der gesamte Behandlungsverlauf erfordert eine genau aufeinander abgestimmte Diagnostik und Behandlung verschiedener Disziplinen. Häufig wird die spezielle Schilddrüsendiagnostik ambulant bei Fachärzten für Nuklearmedizin durchgeführt, die sich auch um die spätere Nachsorge und Hormoneinstellung kümmern und die weitere Behandlung gemeinsam mit den Hausärzten abstimmen.

Operationen an den Nebenschilddrüsen, die in meistens vier Anteilen hinter der Schilddrüse liegen, sind selten. In den meisten Fällen ist bei einer gutartigen Vergrößerung die Entfernung eines von vier Nebenschilddrüsenkörperchen ausreichend. Bei Dialysepatienten dagegen produzieren oft alle vier Drüsenanteile zu viel Hormon (Parathormon), so dass der Körper sehr viel Calzium (Knochenkalk) verliert und die Knochen brüchig werden können (Osteoporose). Dann müssen alle Drüsenanteile ggf. entfernt werden. Durch moderne Laboranalysen (biochemischer Schnellschnitt) kann meistens bereits während der Operation festgestellt werden, ob der Hormonspiegel effektiv abfällt. Auch bei diesen Operationen wird zur Schonung der Stimmbandnerven das Neuromonitoring System eingesetzt.

Für ein bestmögliches Behandlungskonzept nach modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen kooperiert die Klinik u.a. mit den folgenden stationären und ambulanten Einrichungen: