Bremen startet Studium für Hebammen

An der Hochschule Bremen gibt es ab jetzt die Möglichkeit, ein Studium zur Hebamme zu absolvieren. Das Besondere daran: Es ist ein Studium, das sich durch einen hohen Praxisanteil auszeichnet. Die Hebammen lernen in den umfangreichen Praxismodulen verschiedene geburtshilfliche Kliniken und ambulante Einsatzbereiche kennen. Die Koordinierung der praktischen Ausbildungsanteile übernimmt, stellvertretend für alle Bremer geburtshilflichen Abteilungen, das Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide.

Denn das Ziel im Land Bremen ist es, dass die praktische Ausbildung von Hebammen in geburtshilflichen Abteilungen von Krankenhäusern und in niedergelassenen Hebammenpraxen gemeinsam umgesetzt wird.

Die Vorbereitungen für die Konkretisierung und Koordination der praktischen Teile des Hebammenstudiengangs laufen seit Anfang des Jahres in enger Zusammenarbeit mit der Hochschule. Ein Vorteil dabei sind die ausgedehnten Kontakte, die die Koordinatorin aus ihrer langjährigen Tätigkeit der Hebamme in der Geburtshilfe bereits mitbringt. Dies und die Kooperationsbereitschaft der kooperierenden Kliniken und der Kolleginnen erleichtern das zu bildende Netzwerk in Bremen.

Möglich wurde die innovative Lösung für das Land Bremen aber auch nur, weil die Umsetzung einer verantwortlichen Praxiskoordination durch die Krankenkassen unterstützt und begleitet wurde. Dr. rer. med. Witko Nickel, Pflegedirektor des KBR, lobt: „Seit der Idee im Herbst 2019 haben die Kostenträger die Vision mit begleitet und auch mit uns erfolgreich verhandelt“. Am Ende ist ein Studienangebot herausgekommen, das inhaltlich und strukturell den gesetzlichen Vorgaben und dem Bedarf der zukünftigen Studierenden sehr gut gerecht wird. Diese Lösung realisiert den Beginn des internationalen Studiengangs Hebamme B.Sc. zum Wintersemester 2020.

Die zentrale Koordinierungsstelle für die Hebammenstudierenden hat ihr Büro übrigens nicht in Bremerhaven. Praxis und Theorie müssen eng zusammenarbeiten – daher wurde auch die Koordinierung nach Bremen verlagert, direkt in die Räume des hochschulischen Lernlabors am Brill.

Hintergrund:

Seit Anfang 2020 ist das neue Hebammengesetz in Kraft, das die von Hebammen seit vielen Jahren geforderte Vollakademisierung der Ausbildung nun gesetzlich vorschreibt. Denn eine akademische Ausbildung – ein Studium – soll den besonderen Ausbildungsanforderungen des anspruchsvollen Berufes gerecht werden.

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