Patientennachmittag: Wenn die Ohren müde werden

Am 20. März 2019 hat Priv.-Doz. Dr. med. Jörg Ebmeyer, Chefarzt der HNO-Klinik am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide, ein „offenes Ohr“ gezeigt und im Rahmen der Patientennachmittage viele Fragen zum Thema Altersschwerhörigkeit beantwortet. Interessant gestaltet brachte PD Dr. Ebmeyer den Teilnehmern der Veranstaltung die Vielfalt des Themas nahe.

Wie ist ein Ohr aufgebaut und wie funktioniert hören überhaupt?
Um einen Einstieg in die „kleine“ Welt des Hörens zu bekommen, wurden die Themen vom Aufbau des Gehörorgans bis hin zum Schallweg der Töne näher beleuchtet. Wie klein das gesamte Organ wirklich ist, verdeutlichte PD Dr. Ebmeyer mit Hilfe einer 1-Cent-Münze, denn das gesamte Operationsfeld erstreckt sich über die Fläche dieser kleinen Münze. Operationen am Ohr müssen daher auch mikrochirurgisch durchgeführt werden.Die Mikrochirurgie ist eine chirurgische Operationstechnik unter Verwendung eines Mikroskops oder einer anderen stark vergrößernden Sehhilfe.

Wie empfindlich ist das menschliche Ohr?
Um eine 100g Tafel Schokolade einen Meter anzuheben, benötigt man die Energie von 1 Joule. Dieser Energieaufwand wurde anhand einer 100g Tafel Schokolade während des Vortrages demonstriert. Innerhalb einer zehntel Sekunde, die das Ohr benötigt, um ein Signal in Nervenimpulse umzusetzen, wird durch eine Energie von etwa 10−18Joule bereits ein Höreindruck erzeugt. Das heißt, unser Ohr ist wesentlich empfindlicher als herkömmliche Mikrofone. Mit diesem besonderen Organ sind wir in der Lage 20 Töne pro Sekunde zu unterscheiden.

Szenenfoto vom Patientennachmittag zum Thema Hören, Vortragender vor dem Publikum bei einer Demonstration mit einer Teilnehmenden
Szenenfoto vom Patientennachmittag zum Thema Hören, Vortragender vor dem Publikum
Szenenfoto vom Patientennachmittag zum Thema Hören, Vortragender vor dem Publikum

Wieso hören Männer nicht zu?
Manchmal ist es gar nicht böse gemeint – sondern sie hören einfach wirklich nicht. Im Alter fällt es uns immer schwerer hohe Töne wahrzunehmen. Diese altersbedingte Einschränkung unserer Hörfähigkeit ist bei Männern stärker ausgeprägt als bei Frauen. Die weibliche Stimme hingegen ist bereits den höheren Frequenzen zuzuordnen, sodass es im Alter immer schwerer wird diese Töne wahrzunehmen. – Also sollten wir nachsichtiger sein, wenn der Partner das nächste Mal nicht richtig zuhört.

Gleichgewichtssinn, Hörgeräte, Implantate und Operationsmöglichkeiten. All diese Themen wurden mit viel Interesse dargelegt und regten im Nachhinein eine spannende Diskussion im Plenum an. Dies waren nur wenige Eindrücke des umfangreich und spielerisch gestalteten Vortrages zum Thema „Schlecht hören kann ich gut! - Wenn die Ohren müde werden“von Priv.-Doz. Dr. med. Jörg Ebmeyer,welcher bei allen Anwesenden das Interesse nach mehr weckte.

Wir danken PD Dr. Ebmeyer für diesen erneut großartigen Vortrag und freuen uns bereits jetzt auf mehr.

Parallel zur Patientenveranstaltung wurde auch die Posteraustellung der HNO-Klinik im Foyer des Klinikums eröffnet. Schauen Sie gerne vorbei und machen Sie sich selbst einen Eindruck zu den interessanten Themen rund um die Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter: www.klinikum-bremerhaven.de/hno

Szenenfoto vom Patientennachmittag zum Thema Hören, Vortragender vor dem Publikum

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